Montag, 31. März 2014

Man merkt, dass man in Nordnorwegen ist, wenn...

1. es überall sonst wärmer ist.
Die Sonne hat hier jetzt so viel Kraft, dass einige Leute ihre Sommersachen auspacken, obwohl es eigentlich noch gar nicht richtig warm ist. Heute hatten wir -2°C und als ich in die Innenstadt gegangen bin, kam mir erst jemand entgegen, der Daunenjacke und kurze Hosen trug. Danach habe ich draußen einen entspannt durch die Gegend schlendernden Norweger in T-Shirt und Winterstiefeln gesehen. So ganz trauen die Norweger sich also doch noch nicht an ihre Sommersachen.

2. es keinen überrascht, wenn es Ende März noch stark schneit und man sich über Plustemperaturen ärgert.
Mir wurde im Januar angekündigt, dass es in Alta im März wieder stark schneien soll. So ganz habe ich daran nicht geglaubt, dass es Mitte März relativ warm war. Mit 6,8mm Niederschlag ist der 29. März jetzt aber der Tag mit dem meisten Niederschlag in den letzten 30 Tagen. Als es zum Finnmarksløpet dann so warm wurde, hat keiner von uns mehr daran geglaubt, dass wir unser Übernachtungstouren auf Skiern machen können. Temperaturen um -5°C sind für die nächsten Tage angesagt und das freut jeden Wintersportler und alle Studenten aus dem Winter Outdoor Kurs.

Die Aussicht aus meinem Fenster am 29.3.
3. es im Frühling zum Unialltag gehört, im Zelt zu übernachten.
Während wir also auf Skiern durch die Berge und Wälder laufen und mit Tiefschnee zu kämpfen haben sobald wie hinfallen oder die Skier ausziehen, wird in Norddeutschland schon gemütlich gegrillt und im T-Shirt im Garten gearbeitet. Das einzige, was Gärtner hier im Moment machen könnten, wäre Schneemänner zu bauen. Statt wie alle anderen zu grillen, erwärmen wir unser Essen auf Gaskochern und dem Lagerfeuer.

4. die Leute ihre Rentiere mit zum Stadtbummel nehmen.
Als ich heute zum Einkaufen gegangen bin, habe ich festgestellt, dass Norweger nicht nur ihre Hunde mit zum Stadtbummel nehmen und an Laternen festbinden. Rentiere zählen hier scheinbar auch zu den Tieren, die stadttauglich sind und kurzfristig an Laternen festgebunden werden. Die beiden standen nur 3 Minuten Fußweg von meiner Studentenwohnung entfernt.

Meine ersten echten (lebenden) Rentiere.
So sehen die Rentierfelle also aus wenn sie noch Beine und einen Kopf haben ;-)



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