Die Tagestour gestern ging mit einer gemütlichen Busfahrt in die Berge los. Inger und Tore hatten einen Minibus inklusive Fahrer und Anhänger für uns gemietet, in dem wir problemlos unsere Skier und Rucksäcke sowie Ingers Hund Jompa in ihrer Box unterbringen konnten. Als wir nach etwa 30 Minuten im Nichts angekommen waren, hielt der Fahrer auf einem Parkplatz und half uns beim Ausladen. Da ich hier eine ausgeprägte Affinität zu Hunden (besonders Huskies) entwickle, habe ich Inger sofort angeboten, dass ich ihre 13-jährige Jompa mit dem Geschirr ausrüsten kann. Das war natürlich kein Problem und Inger bat mit sogar an, dass ich mit Jompa Ski fahren darf. Leider hatte mein Rucksack aber keinen Hüftgurt, der notwendig ist um die Leine dort zu befestigen. Ich hatte nur einen kleinen Tagesrucksack mitgenommen. Kurze Zeit später habe ich dann mit einem meiner Mitstudenten getauscht und konnte Jompa neben mir herlaufen lassen. Da die Gute in Menschenjahren schon 94 Jahre alt ist, hat sie mich nicht wirklich gezogen, aber man hat gemerkt, dass sie immer noch viel Kraft hat. Zwischendurch haben wir dann ein Lagerfeuer gemacht. Inger ging mit einem Teil der Gruppe Feuerholz suchen, während der andere Teil mit Tore ein Loch in den Schnee gegraben hat, damit unser Lagerfeuer nicht einsinken kann.

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| Jompa |
Nach etwas über 1m stießen wir auf Stein und konnten unsere Grube mit Feuerholz füllen. Dann wurde gemütlich gegessen während jeder ein bisschen geräuchert wurde. Das hatte zur Folge, dass zu dem Hundegeruch in meinem Zimmer noch Lagerfeuergeruch dazu kam. Mhh, Eau de Nature. Zurück zur Tagestour: Das Ziel unserer Tour war der 503m hohe Bjørnhaugen und da wir ungefähr auf 200m gestartet sind, hatten wir ganze 300 Höhenmeter vor uns. Am Anfang war der Schnee noch weich und Loipen gab es nur, wenn einer der anderen Studenten vor einem gefahren ist. Später war der Schnee dann sehr fest und teilweise sogar sehr vereist, was eventuell an dem starken Wind liegen könnte, der über die Ebene fegt.
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| Ein einsamer Baum auf dem Weg zur Bergspitze. |
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| Die Gruppe kämpft sich nach oben. |
Als wir fast oben angekommen sind, sah es aus als würde man auf einer Wolke laufen, weil alles im einen herum weiß war. Die letzten 100m mussten wir ohne Skier zurücklegen, da auf der Spitze des Berges zu viele Felskanten durch den Schnee guckten.
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| Für die Aussicht hat sich der anstrengende Weg gelohnt. |


Da es dort aber sehr windig war haben wir uns nach ein paar Fotos schnell wieder auf den Rückweg gemacht. Einige mutige Studenten sind den vereisten Riesenberg mit Skiern runtergefahren, während andere es liebe so gemacht haben wie ich: Skier und Stöcke unter die Arme klemmen und dann hoffen, dass man auf dem Weg nach unten nicht ausrutscht und die Skier verliert. Als wir dieses Riesen dann hinter uns gebracht hatten und wieder an unserem Lagerfeuerort ankamen, hat sich eine Studentin ihr Bein gezerrt. Also habe ich ihren Rucksack genommen, da der schwerer war als meiner und Inger hat ihr bei den Abfahrten geholfen in dem sie sich im Schneepflug vor die Studentin gestellt hat. Der Rest der Gruppe war mit Tore vorgefahren und hatte von unserem kleinen Zwischenfall gar nichts mitbekommen. Inger hat der Studentin eine Bandage umgewickelt und so haben wir uns dann langsam auf den Heimweg gemacht. Ich habe irgendwann Ingers Rucksack genommen, der mit allen Utensilien, die man an einem Tag in der Wildnis eventuell gebrauchen könnte, ausgestattet ist, damit ich mir Jompa wieder an den Hüftgurt binden konnten.
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| Am Ende der Tour: Eine stolze Jana mit schwerem Rucksack und tollem Hund. |
Inger hatte nun also den Rucksack der verletzten Studentin, die wiederum mit meinem unterwegs war. Ich bin dann etwas schneller vorgefahren. Inger hatte mir vorher noch erklärt, dass Jompa bei den Abfahrten langsamer sein wird als ich, sodass ich ihr einen Befehl geben sollte, damit sie hinter mir läuft, statt vor oder neben mir. Für ihre 13 Jahre hat Jompa aber richtig gute Arbeit geleistet. Irgendwann kamen wir wieder am Parkplatz an, wo der Bus auch schon auf uns wartete. Ich habe Jompa wieder von ihrem Geschirr befreit und sie hat es sich in ihrer Transportbox gemütlich gemacht. Wir waren auf dem Rückweg alle etwas ruhiger als auf dem Hinweg und wenn die Landschaft nicht so unglaublich schön wäre, hätten einige bestimmt geschlafen, statt die ganze Zeit aus dem Fenster zu schauen.
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