Donnerstag, 2. Januar 2014

Alta, ganz schön weit im Norden

Nur 2,5 Jahre nach meiner Zeit als Au Pair und 4 Monate nach meinem letzten Aufenthalt in Norwegen verschlägt es mich wieder in den hohen Norden. Diesmal zieht es mich für mein Auslandssemester von Januar bis circa Mitte Juni nach Alta in der Provinz Finnmark. Laut google maps ist die Autostrecke von Oldenburg nach Alta stolze 2700km lang. In der Kommune leben etwa 20.000 Menschen, wovon 12.000 die Stadt Alta ihr Zuhause nennen.

Da es sehr schwierig war, günstige oder halbwegs realisierbare Direktflüge zu finden, habe ich mich dazu entschlossen, von Hamburg über Oslo nach Alta zu fliegen. Mit Trond und Marianne, meiner Gastfamilie aus Nerdrum, wurde abgemacht, dass ich dort übernachten kann, um einen Tag später entspannt nach Alta fliegen zu können. Außerdem hatte ich so die Möglichkeit, etwas Zeit mit meiner norwegischen Zweitfamilie zu verbringen.

Die Kurse, die ich an der "UiT The Arctic University of Norway" in Alta belegt habe, haben größtenteils mit Wintersport, Nachhaltigkeit und Natur zu tun. Weil es zum Programm des Kurses "Winter Outdoor Life Activities" gehört, wandern, zelten und langlaufen zu gehen, musste Einiges an Sportausrüstung eingepackt werden. Nachdem ich also am 30. Dezember angefangen habe, die ganze Ausrüstung auf meinem Sofa auszubreiten und in regelmäßigen Abständen unentbehrliche Dinge zu dem Berg hinzuzufügen, hatte ich große Probleme damit, alles in meinem Koffer unterzubringen. Insgesamt habe ich alles 3 mal ein- und wieder ausgepackt, immer in verschiedene Koffer, bis mir irgendwann vorgeschlagen wurde, dass mir ja auch ein Paket mit Gegenständen, die ich erstmal noch entbehren konnte, nachzuschicken.  Am 1. Januar habe ich den Koffer dann endgültig gepackt und mich um das Handgepäck gekümmert. Danach habe ich mich von Bekannten und Verwandten verabschiedet und dann ging es auch schon ins Bett. Um 2:00 am 2. Januar war die Nacht dann leider schon vorbei, da geplant war, um 3:00 Richtung Flughafen in Hamburg aufzubrechen. Die Zeit bis zum Flug um 7:00 ging dann relativ schnell vorbei, was eventuell daran gelegen hat, dass mich der
Hamburger Flughafen wegen der Größe etwas fasziniert hat. Normalerweise fliege ich ja vom Ryanair-Terminal in Bremen, was im Vergleich dann doch eher übersichtlich ist.

Nach einem etwas turbulenten Flug in einem recht kleinen Flugzeug, wurde ich von Marianne und Nora Helene vom Flughafen in Oslo abgeholt. Nora Helene geht seit dem Sommer in die Schule und hat sich dadurch ganz schön weiterentwickelt. Von ihrer Schüchternheit und Zurückhaltung, die sie 2010 und 2011 noch regelmäßig an den Tag gelegt hat, ist nichts mehr übrig. Gleich im Auto wurde rumgealbert und in Nerdrum angekommen, wurden verschiedene Spiele gespielt und Bescherung nachgeholt. Tronds Bruder Arthur kam zwischendurch noch vorbei, um ein frohes neues Jahr zu wünschen und zum Mittag waren Mariannes Schwester Mette mit Mann Henrik und Sohn Herman und die Eltern Lasse und Anne-Lise eingeladen. So viele Bekannte Gesichter wiederzusehen, war richtig schön, obwohl mir alle klar gemacht haben, dass man ein bisschen verrückt sein muss, freiwillig im Winter nach Alta zu fliegen. Lasse erzählt auch gerne kreative und eher abschreckende Geschichten über Eisbären und die Samen, die Ureinwohner Nordskandinaviens, die man ihm lieber nicht glauben sollte. Beim Abschied waren sich aber alle einig, dass Alta auch sehr schön ist und ich da mit Sicherheit unvergessliche Dinge erleben werde. Bevor ich gleich ein bisschen Schlaf nachhole, gebe ich mal eine kleine Vorschau auf das, was mich erwartet: Schnee, Dunkelheit, Polarlichter, Hundeschlitten- und Skiausflüge, das größte Hundeschlittenrennen Europas, ein Eishotel, Schneescooterfahrten und ein paar Nächte im Zelt.

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