Gestern um 12:30 hat sich der Winter Outdoor Life Activities zum letzten Übernachtungsausflug aufgemacht. Mit Tore ging es in die Berge, wo noch Schnee ohne Ende liegt. Tore hat uns erzählt, dass er schon einmal 500 km in 4 Tagen auf Langlaufskiern hinter sich gebracht. Die längste Distanz die er an einem Tag zurückgelegt hat, waren 173 km. Wir sollten 6 km zu unserem Camp fahren und wenn man sich überlegt wie kaputt wir nach der Strecke waren, ist es etwas deprimierend, dass unser Lehrer 173 km an einem Tag fahren kann, wenn er am Tag vorher auch schon 125 km gefahren ist.
Unser Ziel war der See Falkvannet, der über der Baumgrenze liegt und sich sehr gut zum Eisangeln eignen sollte. Dass unser Camp über der Baumgrenze lag, hatte zur Folge, dass wir auf dem Weg Feuerholz sammeln mussten und eine Gruppe einen 25 kg Sack mit Holzscheiten in ihrem Pulk (Schlitten) hatte. Bevor es losging, habe ich meinen Rucksack auf die Waage gestellt. Stolze 13,7 kg habe ich 6 km auf dem Rücken durch die Berge getragen. Dazu kam noch ein Pulk mit dem wir Zelt, Kocher und andere Ausrüstung hinter uns hergezogen haben. Im strahlenden Sonnenschein sind wir durch die weiße Wüste gezogen. Als wir auf der Hälfte der Strecke eine Pause an einem Opferstein der Samen gemacht haben, war ich froh, den Pulk an meine Zeltmitbewohnerin Nina abzugeben. Eigentlich war geplant, dass Nina, Alina und ich in einem Zelt schlafen, aber den Plan haben wir verworfen, als wir am Falkvannet angekommen sind. Dort haben Nina und ich entschieden dem Lager von Moritz, Sebastian und Gerrit beizutreten, weil sie unter freiem Himmel schlafen wollten. Es war weder Niederschlag noch Wind angesagt und bei -12°C, die sich wie -17°C anfühlen sollen, bringt ein Zelt auch keine Vorteile was die Wärme angeht.
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| Der Blick auf Falkvannet von unserem Lager um 19:30. |
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| Im Vordergrund: unsere Küche. Im Hintergrund: unser Schlafplatz, der von ausgesägten Schneeblöcken winddicht gemacht wurde. |
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| 22:00 |
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| Auf dem Weg zum Eisangeln überprüfen. |
Die Sonne hat den ganzen Tag geschienen und auch sehr gut gewärmt, aber gegen 22:00, als die Sonne sich langsam verabschiedete, wurde es schnell kalt. Um uns wieder aufzuwärmen, sind wir mit Tore einen Berg hochgefahren. Die Abfahrt war dann das, was am meisten Spaß gemacht hat, auch wenn es durch den Fahrtwind ganz schön kalt wurde. Gegen Mitternacht haben wir in unserem Lager ein kleines Feuer angezündet und versucht, nasse Klamotten und Schuhe zu trocknen. Das hat leider nicht so gut geklappt. Als es um 1:30 immer noch so aussah, als wäre die Sonne vor 5 Minuten untergegangen, haben wir uns in unsere Schlafsäcke gelegt, die in einem Windschutz aus Schneeblöcken untergebracht waren. Diesen rechteckigen Windschutz haben wir mit Plastikfolien ausgelegt um Feuchtigkeit abzuhalten. Darauf kamen dann unsere Isomatten und darauf die Rentierfelle. Als ich nachts irgendwann gegen 2:30 wach geworden bin, ging die Sonne gerade über einem Berg auf und hat unsere Schlafsäcke ab etwa 4:00 wieder schön aufgewärmt. Vorher war es so kalt, dass an den Rucksäcken und Jacken, die draußen lagen, 2 cm dickes Fell aus Schnee gewachsen ist, uns die Haare eingefroren sind und Sebastian einen Eiszapfen an der Nase hatte. Zum Schlafen unter freiem Himmel muss ich sagen, dass man das auf jeden Fall mal gemacht haben muss. Wenn man nachts oder morgens wach wird und man den Himmel über sich sieht, ist das schon ein einmaliges Erlebnis. Vor Allem wenn es auf Mittsommer zugeht und es gar nicht mehr dunkel wird.
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| 22:00 und meine Haare sind gefroren. |
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| Gut eingemummelt lässt sich jede Nacht überstehen. Für Menschen mit Platzangst ist diese Aktivität aber nicht unbedingt zu empfehlen. |
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| Der Blick aus unserem Schlafplatz um 7:00. Nichts als weiß und blau. |
Um 8:40 habe ich mich aus meinen vier Schlafsäcken rausgeschält und gefrühstückt. Danach wurden die Sachen eingepackt und dann war es schon 10:00. Das hieß, dass ab jetzt Freizeit bis 13:00 angesagt war, da wir um 13:00 zu unserem Bus aufbrechen musste, der uns um 15:00 abholen sollte. Tore hatte vorgeschlagen, in diesen drei Stunden mit Skiern zu einem Aussichtspunkt zu fahren, von dem man das gesamte Stabbursdalen überblicken konnte. Ich wollte die Gelegenheit zum Ski fahren nutzen und bin auf diesen 10 km langen Ausflug mitgekommen. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt haben wir eine kleine Herde Rentiere gesehen, die aber schnell verschwunden sind, als wir uns genähert haben. Da wir ein wenig Zeitdruck hatten, waren wir ganz schön fix unterwegs und ich war froh, als wir um 12:20 wieder in unserem Lager waren und uns ausruhen konnten. Die letzten 6 km zum Bus brachten wir in 2 Stunden hinter uns, was mit Gepäck und Pulk für uns schon eine gute Geschwindigkeit ist. Auf der Rückfahrt nach Alta war es sehr still, weil die Studenten zu kaputt waren um sich noch zu unterhalten. Nur Tore hat noch mit dem Busfahrer geredet.
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| Die Pfannen waren zu klein für die Forellen. |
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| Frische Forelle mit selbstgemachten Rosmarin-Kartoffelspalten. |
Gerrit und Sebastian hatten sich in den beiden Tagen intensiv damit beschäftigt, möglichst viele Forellen aus dem Falkvannet zu befördern. Am Ende hatten die beiden sechs Fische mit einer Größe bis 40 cm gefangen. Die wurden heute Abend angebraten und von den Draußen-Schläfern Moritz, Nina, Gerrit, Sebastian und mir gegessen. Das war ein ziemlich leckerer Abschluss unseres letzten Winter Outdoor Life Activities Ausfluges. Morgen müssen wir die Skier abgeben und dann geht es zur Theorie: Unsere Hausarbeit, die wir am 19. Mai abgeben müssen.
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