Sonntag, 1. Februar 2015

I'm going on an adventure!

Es ist mal wieder so weit. Mein nächster längerer Auslandsaufenthalt steht bevor. Diesmal geht es nach Aarhus Dänemark. Zu meinem Studium in den Niederland gehört ein 7 bis 10-monatiges Praktikum im vierten und damit letzten Jahr des Studiums. Ich habe mich für ein 7-monatiges Praktikum entschieden, damit ich danach 3 Monate Zeit habe, mich voll und ganz auf meine Bachelorarbeit zu konzentrieren.

Die Suche nach dem Praktikumsplatz
Als ich im Sommer aus Alta zurückgekommen bin, musste ich mich um einen Praktikumsplatz kümmern. Die Uni hatte ein Gespräch mit dem Praktikumskoordinator vorgeschrieben, der einem eigentlich hilfreiche Tipps und Vorschläge zum Praktikum geben sollte. Allerdings habe ich in dem Gespräch nicht viel Neues erfahren. Ich wollte wissen, ob ein Praktikum in einem großen oder kleineren Betrieb besser wäre und ob man lieber 7 oder 10 Monate Praktikum machen sollte, da die 10-monatige Variante bedeutet, dass man 4 Tage pro Woche arbeitet und am fünften die Bachelorarbeit schreiben soll. Meine Fragen wurden nur mit "kommt drauf an" beantwortet und haben mir daher nicht wirklich geholfen. Als es um das Land ging, in dem ich mein Praktikum machen wollte, holte der Koordinator nur eine Liste raus, auf der Länder standen, in denen andere Studenten der Stenden University schon waren. Diese hatte ich allerdings vorher auch schon im Intranet der Uni gefunden. Ein wenig frustriert machte ich mich also auf die Suche. Nach etwa 20 Bewerbungen auf Malta, Gozo, Island, in England, Irland, Schweden, Norwegen und Dänemark, bekam ich zwei enttäuschende Antworten aus Malta und Gozo, eine Absage aus London und eine nette Mail aus Dänemark. Obwohl ich eine Mail auf Englisch geschrieben hatte, die nur eine kurze Beschreibung des Praktikums und meinen Lebenslauf enthielt, bekam ich eine Antwort auf Deutsch, aus der deutlich hervorging, dass die Firma sehr interessiert daran wäre, mich für das Praktikum einzustellen. Es wurden noch einige Fragen geklärt und dann erklärte mir meine zukünftige Chefin, dass sie mich gerne persönlich kennenlernen würde, bevor der Vertrag unterschrieben wird. Zufällig war die Firma kurze Zeit später auf einer Messe in Köln. Ich machte mich also ein den Weg zur Messe und lernte Chefin und Praktikumsbetreuerin kennen. Einige Wochen später besuchte ich die Firma in Aarhus, wo mir das Büro gezeigt wurde und ich Kollegen kennengelernt hab.

Die Suche nach der Wohnung
Nachdem der Praktikumsplatz gesichert war, musste ich mich um eine Wohnung in Aarhus kümmern. Das hat sich schwieriger gestaltet als gedacht. Meine Betreuerin in der Firma hat mir erzählt, dass Eltern in Aarhus Wohnungen kaufen, damit ihre Kinder dort zur Uni gehen können. Nach vielen Absagen hat sich endlich ein Pärchen bei mir gemeldet und mir ihre Wohnung angeboten, da die beiden in der Zeit, in der ich Praktikum mache, reisen und arbeiten wollen. Bei der Miete musste ich zwar schlucken, aber mir wurde versichert, dass der Preis für Aarhus normal ist. Ich habe also mein 6m² Zimmer in der 6er WG in Leeuwarden gegen eine 40m² Wohnung mit eigener Küche und Bad getauscht. Die Wohnung liegt in einem sehr neuen Gebäude mit 90 Wohnungen in einem Stadtteil von Aarhus, der gerade noch gebaut wird. Zur einen Seite liegt der Jachthafen, zur anderen Seite ein Fährhafen und nur ein kleines Stück weiter legen die riesigen Containerschiffe an. Die zwei Kilometer zur Arbeit werde ich mit meiner Fiets aus Leeuwarden zurücklegen.

Das weiße Hochhaus ziemlich in der MItte des Bildes ist mein neues Zuhause.


Die ersten 24 Stunden
Da ich am Montag meinen ersten Arbeitstag habe, wurde der Umzug auf den Samstag vorher gelegt. Morgens um 10:30 ging es los und nach einem kleinen Stau, Schnee, Nebel, Regen und einer Mittagspause kurz vor der Grenze kamen wir um 16:30 in Aarhus an. Dort wurden wir von dem Pärchen begrüßt. Sie haben uns die Wohnung und das Gebäude gezeigt und einige Dinge erklärt. Danach wurden die Schlüssel übergeben und ich stand in meinem neuen Zuhause. Das Auto wurde ausgeladen und danach der Kühlschrank aufgefüllt. Nach einem ausgiebigen Abendbrot in der Wohnung wurde noch kurz der Fernseher getestet und der Tag dann für beendet erklärt. Am Sonntag kamen Mama und Papa morgens zum Frühstück, was genauso ausgiebig war, wie unser Abendbrot am Samstag. Um zu vermeiden, dass ich mich am ersten Arbeitstag verfahre, haben wir einen Spaziergang zur Firma gemacht. Als wir an einer Kreuzung kurz auf eine Karte geguckt haben, hielt sofort ein Jogger an und fragte, ob er uns helfen kann. Ich weiß nicht, ob er uns dann den kürzesten Weg zur Firma erklärt hat, aber den einfachsten Weg hat er uns damit auf jeden Fall erklärt. Immer geradeaus und dann an der großen Kirche rechts abbiegen. Dann wieder geradeaus und schon ist man da. Als wir nach dem Spaziergang wieder in der Wohnung waren, wurde noch etwas getrunken und dann war es Zeit, sich zu verabschieden. Um den Tag noch gut zu nutzen, haben ich mein Fahrrad aus dem Keller geholt und bin zu einem Strand geradelt, um eine andere Seite von Aarhus zu erkunden. Vom Strand aus hatte man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und konnte den neuen Stadtteil sehen. Danach bin ich noch ein Stück weitergefahren und als ich plötzlich in einem Villenviertel ankam und nicht mehr wusste, wo ich war, bin ich umgedreht und wieder Richtung Wohnung gefahren. Weil die Sonne gerade unterging, als ich ankam, bin ich in den 11. Stock gefahren, um auf die Dachterrasse zu gehen. An die Aussicht kann man sich gewöhnen. Morgen habe ich meinen ersten Arbeitstag und bin mal gespannt, wie das Arbeiten in Dänemark so ist.

Aarhus und der Jachthafen von der Dachterrasse um 11:00.
Der Wald, den ich von meiner Wohnung aus sehen kann :)
Die Ostsee.
Einige Bewohner müssen Bahnschienen überqueren, um zu ihrem Haus zu gelangen. An ihren Einfahrten werden sie darum gebeten, auf die Züge zu achten.
Aarhus und der Jachthafen von der Dachterrasse um 17:00.

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