Sonntag, 28. November 2010

Nicht schön, aber selten

Marianne und Trond waren von Freitag auf Samstag bei einer Weihnachtsfeier von Mariannes Arbeit. Nora Helene wurde um 14 Uhr von den Großeltern abgeholt, um bei denen zu übernachten. Als der Großvater mich gefragt hat, ob dann abends Party angesagt wäre, habe ich erwidert, dass ich mit zwei anderen Au Pairs Kekse backe.
"Weihnachtskekse?"
"Ja."
"Ich dachte, das wäre etwas, was man kaufen würde?!"
Ich gehe einfach mal davon aus, dass das nicht ernst gemeint war, auch wenn der Gesichtsausdruck ziemlich erstaunt war.
Als Sünne hier ankam, hatten Katrin und ich schon ausgesucht, welche Kekse gebacken werden müssen. Natürlich mussten wir uns erst stärken, und weil ja Pizza-Tag war, gab es Tiefkühlpizza. Danach sind wir zum Einkaufen gefahren und haben versucht "Orangeat" und "Hirschhornsalz" in den Regalen zu finden. Das ist gar nicht einfach, wenn man nicht weiß, wie die Norweger das, was man sucht, nennen.
Wir haben nach dem Motto "Nicht schön, aber selten" tatsächlich unsere 5 Kekssorten gebacken und waren irgendwann zwischen 00:30 Uhr und 1:00 Uhr dann auch mit dem Aufräumen fertig.

Dann wurden in meinem Zimmer die Betten aufgebaut und noch eine DVD angemacht. Katrin hat den Film aber nicht so aufmerksam verfolgt, wie Sünne und ich. Sie hat in der Zeit versucht zu schlafen, weil sie am Samstag in einem Café arbeiten musste.
Sünne und ich haben um 3:30 Uhr dann auch die Augen zu gemacht.
Um 9 Uhr klingelte der Wecker.
Wir haben dann im Halbschlaf gefrühstückt und ich habe Katrin zum Bahnhof gebracht. Sünne und ich haben danach gemütlich noch zwei DVDs geguckt.

Heute hatten wir Besuch von Henrik, Mette und Herman.
Wir hatten geplant, nach draußen zu gehen, weil beim Bahnhof ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde und sich der Weihnachtsmann mit Süßigkeiten für die Kinder angekündigt hatte. Weil es den ganzen Tag geschneit hatte und es ja auch nicht allzu warm (-10°C) war, habe ich mich schön warm angezogen:
2 Strumpfhosen, eine dicke Laufhose und eine Jeans
Top, T-Shirt, Langarmshirt, Softshelljacke, Fleecejacke und meine dicke Winterjacke,
3 Paar Socken, 2 Paar Handschuhe
Henrik hatte mich drauf aufmerksam gemacht, dass eine Jeans bei den Temperaturen nicht so gut ist, wie eine Schneehose.
"Bist du warm genug angezogen?"
"Ich hoffe ja, ich kann mich fast nicht mehr bewegen!"
Als wir beim Bahnhof ankamen, war der Tannenbaum schon aufgestellt und war umringt von singenden Menschen, die um den Baum herumgingen.
Das nennt man "Tanz um den Weihnachtsbaum" und das macht man hier so.
"Macht ihr das in Deutschland auch?"
"Nein...Aber ich weiß jetzt warum man das hier macht. Irgendwie muss man sich ja warm halten!"
Als alle Kinder mit Süßigkeiten versorgt waren, ging es mit Fackeln in der Hand zum Altersheim, wo die Kinder für die Bewohner gesungen haben. Danach gab es "Gløgg" (sowas wie Glühwein) und Kekse im Kindergarten.

Bald kann ich meine Dachfenster nicht mehr aufmachen, um zu gucken, wie viel Schnee gefallen ist...


Morgen geht mein Vorbereitungskurs für den Bergenstest los. Vier Mal pro Woche von 8:45 Uhr bis 12:00 Uhr. Der Test ist für Einwanderer und findet Mitte Januar statt.
Auch wenn jetzt noch nicht feststeht, dass oder ob ich auswandern möchte, kann ich mir mit dem Test die Möglichkeit auf jeden Fall offen halten.


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