Donnerstag, 9. Juli 2015

Endlich Sommer...oh, schon wieder vorbei!

Das Sankt Hans Feuer hier am Hafen war mit 3000 Leuten sehr gut besucht. Die Hexe, die auf dem Feuer verbrannt wurde, sah schon ziemlich menschlich aus. Ganz schön makaber. Da sind mir die normalen Osterfeuer doch ein bisschen lieber.

Donnerstag Abend bin ich mit dem Zug nach Süddänemark gefahren und habe Mama und Papa besucht. Freitag haben wir einen Abstecher nach Flensburg gemacht, wo ich zum Zahnarzt gegangen bin, weil mein wurzelbehandelter und wurzelspitzenresektionierter (falls man das so sagt) doofer Zahn immer noch Probleme macht. Danach haben wir den dänischen "Sommer" beim Wohnwagen genossen und sind am Sonntag wieder nach Aarhus gefahren. Die Ausstellung "Sculpture by the Sea" wird von den Dänen ja immer ganz begeistert besucht und deshalb sind wir dort auch hin. Entweder haben Deutsche ein anderes Verständnis für Kunst oder das Verständnis für Kunst liegt einfach nicht in unserer Familie. "Wie weit ist es noch?" "Ist da Kunst oder kann das weg?" "Ist DAS auch eine Skulptur?" "Das finde ich ja ganz witzig....Das verstehe ich dann wieder nicht...." Schließlich haben wir es aber durch die Menschenmenge geschafft und haben meine Wohnung mit traditionellem dänischem Essen vollgekrümelt: Hotdogs mit Röstzwiebeln. Die eignen sich echt besser für draußen. Den Montag hatte ich dann zum Aufräumen und am Dienstag habe ich endlich Besuch aus Deutschland bekommen.

Meine ehemalige Mitbewohnerin aus der WG in Leeuwarden kam nach endloser Zugfahrt am Nachmittag an. Abends sind wir zur Sculpture by the Sea Ausstellung gegangen, die in der Woche deutlich weniger besucht war, als am Wochenende. Das Timing für Leonies Besuch war perfekt. So gutes Wetter über einen so langen Zeitraum hatten wir ja dieses Jahr noch nicht. Sightseeing wurde in der Hitze allerdings eher kleingeschrieben und wir haben uns stattdessen jeden Tag an einem anderen Strand aufgehalten. Dienstag Ballehage südlich von meiner Wohnung, Mittwoch Bellevue Strandparken, Donnerstag Den Permanente, Freitag Skæring, Samstag Hvide Sande an der Nordsee, Sonntag Stand Up Paddling im Hafen und an der Küste lang zum Den Permanente. Mehr Wasser an einem langen Wochenende geht nicht.

Patrick kam am Donnerstagabend auch dazu . Um zu gucken, ob die Nordsee genauso schön ist wie die Ostsee, sind am Samstag nach Hvide Sande gefahren um da zu baden. Quer durch Dänemark in zwei Stunden. Die Nordsee war im Vergleich zur Ostsee eiskalt (16°C vs. 19°C). Die Strömung war ganz schön stark und es war nachzuvollziehen, warum die Rettungskräfte nur einen kleinen Bereich des endlosen Strandes zum Baden freigegeben hatten. Die Ostsee konnte durch extremes Quallenvorkommen glänzen. Zum Glück gab es fast keine Feuerquallen, aber etwas ekelig war es trotzdem, am Strand erst durch einen mehrere Meter breiten Teppich aus Quallen zu waten, bevor man das Wasser erreicht. Und wenn man da angekommen ist, muss man auch ganz schön aufpassen, wenn man Kontakt mit den Wabbelquallen vermeiden möchte. Die dänischen Kinder gehen damit ganz anders um: Im Winter Schneeballschlacht und im Sommer wirft man mit Quallen. Ganz tolle Idee. Wir wurden zum Glück verschont. Ich glaube, dass die höchste Temperatur hier 28°C waren, und das war für mich mehr als genug. Zum Glück hatte Patrick einen Ventilator mitgebracht :D

Ab Dienstag versprach die Wettervorhersage kühlere Temperaturen. Wenn man im Büro sitzt, darf es draußen ja ruhig regnen und stürmen. Bei 12°C Mitte Juli bleibt man dann sowieso lieber drinnen. Die Dänen sagen hier: "Sommer ist der schönste Tag im Jahr!" Jetzt hatten wir ja sogar fast eine Woche Sommer. Arbeitnehmerfreundliches Wetter!

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