Dienstag, 12. Mai 2015

Tunø - Die autofreie Insel im Kattegat

Von Freitag bis Sonntag war ich auf einer kleinen Insel vor Aarhus. Tunø ist eine autofreie Insel mit 110 Einwohnern von denen 6 Schüler sind. Diese werden auf Tunø von einem Lehrer unterrichtet. Autos gibt es zwar eigentlich nicht, aber wenn mal ein Elektriker vom Festland kommen muss, darf der sein Auto mitbringen. Die Einwohner von Tunø kommen auf der 3,9km * 1,5km großen Insel entweder zu Fuß oder per Rad von A nach B oder benutzen Trecker, Roller oder ausrangierte Golfautos.  Der Kirchturm von Tunø ist gleichzeitig ein Leuchtturm.

Tunø Kirche und Leuchtturm.
Jährlich kommen 50.000 Touristen nach Tunø und in dem kleinen Hafen werden pro Jahr 12.000 Boote registriert. Das kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Es gibt zwar einen Campingplatz und einen Hof, auf dem man übernachten kann, aber wie die Menschenmenge da Platz finden soll, weiß ich nicht.

Der "Badestrand".
Ich hatte mich im Februar für den Ausflug nach Tunø angemeldet, der von meiner Laufgruppe aus Aarhus als Trainingslager organisiert wurde. Wegen einer Entzündung an der Zahnwurzel kann ich im Moment zwar nicht laufen, aber nach Tunø wollte ich trotzdem. Freitag nach der Arbeit wurde ich von meiner Mitfahrgelegenheit zum Fähranleger gebracht. Um 17:00 fuhr die Fähre und nach einer Stunde kamen wir auf der kleinen idyllischen Insel an. Mit zwei Treckern wurden knapp 30 Läufer durch den Hauptort von Tunø zum 2km entfernten Blåkærgård "Feriencenter" gefahren. Die restlichen 10 mussten laufen. Der Trainer, der ein Sommerhaus auf Tunø hat, riet den Laufenden, dass sie einfach der Asphaltstraße folgen sollen. Da es auf Tunø nur eine davon gibt, kann man sich eigentlich nicht verlaufen.

Die Hauptstraße. Also die einzige asphaltierte Straße der Insel.
Nachdem die Betten bezogen worden sind, ging die erste von fünf Lauftouren los. Die, die nicht mitkommen konnten oder wollten, halfen beim Tischdecken und Kochen. Samstag standen drei Lauftouren und zwei Yogastunden an. Meine Mitbewohnerinnen sind vor dem Frühstück um 7:00 ins Meer gehüpft und nach dem Frühstück gelaufen. Ich habe den Samstag mit Spaziergängen, Spielen und meinem Buch verbracht. Mein Spaziergang ging über die Asphaltstraße zur Fähre, über Felder wieder Richtung Blåkærgård und von dort zur anderen Seite der Insel. Der höchste Punkt ist 24m über dem Meer und es gibt Stellen auf der Insel, von denen man das Wasser auf beiden Seiten sehen kann. Es gibt auch einen "Flughafen" auf Tunø. Der ist genau auf der gegenüberliegenden Seite des Fähranlegers. Da ein Wanderweg über die Landebahn führt, wurden Schilder aufgestellt, die auf die Flugezeuge, die eventuell ankommen könnten, hinweisen.

Sehenswürdigkeit auf Tunø. Der meterologische Stein. Auf dänisch und deutsch wird erklärt, wie man den Stein lesen muss. Es kommen also scheinbar viele Deutsch nach Tunø.
Klar erkennbar: Der Flughafen. Einer der Läufer sagte: "Das Schild ist aber bisschen optimistisch. Ich glaube nicht, dass hier so große Flugzeuge landen."
Unsere Unterkunft und im Hintergrund unsere Transportmittel.
Abends wurden Wein und Bier ausgepackt. Obwohl die Ersten am Sonntag um 7:15 in der Küche das Frühstück vorbereiten mussten und die anderen ab 8:00 frühstücken konnten, waren einige bis 5:00 wach. So lange habe ich nicht durchgehalten. Nach dem Frühstück gingen die meisten wieder laufen. Ich habe in der Zeit meine Sachen gepackt und bin dann mit einigen anderen zum Meer gegangen, wo die ersten Läufer "ins Ziel" kamen. Manche sind direkt weiter ins Meer gerannt. Nach der letzten Yoga-Stunde des Wochenendes gab es Mittag und danach wurde geputzt.

Vor der Abfahrt wurde von manchen noch bisschen Akrobatik gemacht.
Die kleine Schmiede.
Der Großteil ist nachmittags zu Fuß zur Fähre gegangen. Unser Gepäck und diejenigen, die sich wirklich gar nicht mehr bewegen konnten, wurden mit einem Trecker gebracht. Nach einer sonnigen Rückfahrt kamen wir um 17:00 wieder auf dem Festland an.

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